18. Januar 2022 - Badische Zeitung
Zunftabend und Jahrmarkt abgesagt
Die Reichenbacher Schergässler verzichten auf weitere Veranstaltungen / Digitaler Zunftabend und Fasent-Pfad als Ersatz
„Die Entscheidung wurde so lange wie möglich hinausgezögert und schmerzt“, heißt es in der Pressemitteilung, „einmal mehr kann die Fasent in der Narrenhochburg Reichenbach nicht so zelebriert werden, wie dies die Zunftverantwortlichen der Schergässler und alle Freunde der Narretei gerne hätten.“ Nachdem das große Narrentreffen mit Hästrägertreffen und Umzug für Mitte Januar bereits Ende November abgesagt wurde, hat der Zunftrat vor wenigen Tagen entschieden, auch den Zunftabend in der Geroldseckerhalle nicht zu veranstalten. Gleiches gilt für den Schergasse-Johrmärkt, den die Narrenfreunde nach der notgedrungenen Absage aller geselligen Veranstaltungen im Fasentjahr 2021 voller Vorfreude herbeigesehnt hatten. „Bei den derzeit in die Höhe schnellenden Inzidenzen können wir uns zwischenzeitlich nicht mehr vorstellen, größere gesellige Veranstaltungen im Februar durchzuführen“, erklärt Thomas Fischer, der Oberzunftmeister der Schergässler, „diese Entscheidung entspringt der reinen Vernunft und nicht unseren Herzen! Wie im vergangenen Jahr hat der Gesundheitsschutz für uns Vorrang.“
Da die Zunftoberen zwar lange gehofft, die aktuelle pandemische Entwicklung aber auch befürchtet hatten, sei seit geraumer Zeit zweigleisig geplant worden. Wie im vergangenen Jahr werde nun auf alternative Formate zurückgegriffen, um närrischen Frohsinn zu verbreiten. Es sei erklärtes Ziel der Schergässler, auch die Fasenttage 2022 nicht spurlos an den Narren vorüberziehen zu lassen. Deshalb wird derzeit an einem weiteren digitalen Zunftabend gearbeitet, der in die Wohnzimmer gestreamt werden soll – „vorausgesetzt die pandemiebedingten Einschränkungen nehmen nicht derart überhand, dass die Produktionskosten aus dem Ruder laufen“, sagt Oberzunftmeister Fischer. Freuen können sich alle Narrenfreunde wieder auf eine Neuauflage des Richebacher Fasent-Pfades. Er wird mit neuen Aktivstationen und Witzetafeln aufwarten. Er soll einen närrischen Spaziergang ermöglichen, der nach aktuellem Stand wieder vom Schmutzigen Donnerstag bis zum Buurefasent-Sonntag elf Tage lang absolviert werden kann. Auch die über die Fasenttage sichtbaren Zeichen der Narretei werden im Februar in der Narrenhochburg am Schutterstrand zu sehen sein: der Narrenbaum und die Fasentsbändele. „S’goht dagege! Wenn auch anders, wie dies den Reichenbacher Narren lieb ist“, heißt es abschließend.