Schmutziger in Richebach - schön wie eh und je
Stolze 13 Meter misst der diesjährige Narrenbaum auf dem Lindenplatz. Mit vereinten Kräften wurde der Baum am Schmutzigen Donnerstag gestellt. Damit ist klar, wer die Macht in der Narrenhochburg Reichenbach übernommen hat - nämlich die Narren. Angeführt vom diesjährigen Baronspaar Stefanie I. und Thomas III., hatten die Narren am Abend das Rathaus gestürmt und Ortsvorsteher Klaus Girstl entmachtet. Dieser fügte sich in sein Schicksal und muss über die Fasenttage auf das Regieren verzichten. Nach der Rathausstürmung folgte der Hemdglunkerumzug als stimmungsvoller Einstieg in den Abend.

Rund um die Schergaß war jede Menge Frohsinn angesagt. Zahlreiche Dorffasentgruppen waren unterwegs, präsentierten sich und trieben ihre Späße mit dem Narrenvolk, das in den Buden, dem Zunflokal Nörgler und den Wirtshäusern im Ort in großer Zahl anzutreffen war. Zu diesem Zeitpunkt war der Narresome bereits im Bett, der am Vormittag von den Schergässlern in den beiden Kindergärten und der Grundschule auf die Fasenttage eingestimmt wurde. In zwei Bildergalerien blicken wir auf den diesjährigen Schmutzigen zurück, der allen Beteiligten wieder jede Menge Spaß gemacht hat!
Bildergalerie Schmutziger: KIndergartenbesuche / Schulstürmung / Narrenbaumstellen / Rathausstürmung
Bildergalerie Schmutziger: Dorffasentsgruppen
Farbenfroher Umzug in Seelbach
100 Zunftmitglieder der Schergässler waren beim Umzug der Eulenzunft Seelbach am 4. Februar 2018 mit von der Partie. Der Umzug der Nachbarzunft war farbenfroh. Viele schöne und bei uns in der Region eher seltener zu sehende Zünfte sorgten gemeinsam mit Zünften aus der näheren Umgebung bei den zahlreichen Besuchern entlang der Umzugsstrecke für viel Spaß. Im Anschluss fand im Narrendorf rund um das Bürgerhaus ein schönes Narrenfest statt. Seelbach war ganz in der Hand der Narren - bis die Busse der Zünfte sich wieder auf den Weg in ihre Heimatregionen machten.
Bildergalerie: Umzug Seelbach
Am Vorabend folgten die Schergässler der Einladung der Richebacher Schutterschlurbi. Diese veranstalteten in der Geroldseckerhalle ihr 17. Schlurbifescht und konnten mit Thomas III. erstmals einen Richenbacher Fasentsbaron in der Halle begrüßen, der über die Fasenttage normalerweise in den eigenen Reihen zu finden ist. Zahlreiche Guggemusiken sorgten in der Halle für gute Stimmung, die bis in die frühen Morgenstunden anhielt.
Zunftabend 2018: Vorsicht Lachsalven!
Der plötzliche Ausbruch von lautstarkem Gelächter - auch Lachsalve genannt - stand beim 57. Zunftabend der Schergässler zwar nicht offiziell auf dem Programm, war angesichts des mit unzähligen Witzen und lustigen Anekdoten gespickten Bühnenprogramms aber nicht zu vermeiden. Dafür sorgten in diesem Jahr nicht nur die bekannten Reichenbacher Akteure, sondern mit Florian Roßwog und Matthias Glatz alias d´r Dolle un d´r Dabb auch zwei Endinger Jokili. Aber der Reihe nach: Traditionell beginnt der Zunftabend in Reichenbach mit der Inthronisierung des neuen Baronspaares. In diesem Jahr wurde diese Ehre Stefanie Stuber und Thomas Wieseke, die das Reichenbacher Narrenvolk als Baronin Stefanie I. und Baron Thomas III. durch die Kampagne führen werden, zu teil. Im Anschluss daran durfte das Modertoren-Dreigestirn mit Oberzunftmeister Thomas Fischer, Zunftmeister Armin Furtwängler und Zunftrat Jens Jägle-Enders die Mini-Minis ansagen. Der Tanz des Narresume entführte das Publikum in diesem Jahr in die Südsee. Die von den Trainerinnen Katja Bohy, Michaela Lauer und Nicole Weinrich-Dold mit den Kindern einstudierte Tanz erhielt viel Beifall.

Gleiches galt auch für die politische Büttenrede des hinkenden Boten alias Rolf Hügel. Dieser hatte angesichts der turbulenten Ereignisse im vergangenen Jahr einiges zu erzählen und viele Lacher auf seiner Seite. Ein erster musikalischer Höhepunkt war der Auftritt der "Neuen". Die Klamaukgruppe enterte reisewillig das Waggili-Bähnle, stellte aber schnell fest, dass es in der Reichenbacher Schergaß doch am Schönsten ist und das Kultbähnle der Richebacher Fasent in den Nachbarorten eigentlich auch garnichts verloren hat. Jürgen Glatz, Armin und Gerd Furtwängler, Beate Maier, Patrick Decker und Thomas Fischer erhielten für ihre Darbietung tosenden Beifall und kamen nicht ohne Zugabe von der Bühne. Diese betraten dann die jungen Damen der Maxi-Minis. Sie tanzten nicht nur nach der Pfeife ihrer beiden Trainerinnen Nicole Joss und Sabrina Zehnle, sondern auch nach der Spieluhr. Mit viel Schwarzlichteinsatz und Synchronität waren die Maxi-Minis am Start, vom Publikum begeistert aufgenommen wurde. Das Jahr über etwas aufgenommen - nämlich lustige Anekdoten - hatten einmal mehr Gisela Heitzmann und Christa Reithler. Als Tratschwieber Paula und Anna verstanden sie es auf ihre ureigene Art und Weise die Missgeschicke der im Saal anwesender Bundes-, Landes und Lokalpolitiker ebenso humoristisch auf´s Korn zu nehmen, wie die der Reichenbacher Bevölkerung. Jedem zur Freud, keinem zum Leid! Auch diesen Auftritt honorierte das bestens gelaunte Publikum mit viel Applaus.
Es folgte ein musikalischer närrischer Jahresrückblick, der die Stimmung in der Halle überschwappen ließ. Tanja Mühlhaus, musikalisch begleitet von Rainer A. Kammerer, begeisterte mit eingängigen Melodien und geistreichen Liedzeilen. Das politische Weltgeschehen kam ebenso wenig zu kurz wie die anstehende Lahrer Landesgartenschau. Dem bunten, wortreichen Mix folgte der Traditionsauftritt des Reichenbacher Zunftabends: der Hästrägertanz. Dieser stellt ein wichtiges Kulturgut der Fasentzunft Schergässler dar und war auch in diesem Jahr schön anzuschauen. Die Zunftabendbesucher quittierten den Auftritt der von Katja Schumacher trainierten Hästrägertanzgruppe mit großem Applaus.
Über zu wenig Applaus, konnten sich d´r Dolle un d´r Dabb - unsere zwei Endinger Narrenfreunde Florian Roßwog und Matthias Glatz - ebenfalls nicht beschweren. Ihr mit viel Wortwitz gespicktes Programm hatte es in sich. Unzählige, der scharfsinnige Zoten trafen beim Publikum voll ins Schwarze und sorgten dafür, dass die Stimmung in der Halle trotz später Stunde nochmals anschwoll. Der Gastauftritt war ganz nach dem Geschmack des Reichenbacher Publikums. Den Abschluss machte an diesem Abend das Buurequartett. Timo Haag, Patric Bohy, Harry Gyssler, Daniel Moser und Mirko Sahl glänzten einmal mehr und sorgten beim 33. Auftritt der Buure auf der Bühne der Geroldseckerhalle für einen würdigen Abschluss des großen Zunftabends 2018. Mit neuen und bekannten Melodien ernteten sie viel Beifall und stehende Ovationen. Beim abschließenden Finale dankte Oberzunftmeister Thomas Fischer nochmals allen Akteuren, die vor und hinter der Bühne zum Gelingen des tollen Abends beigetragen haben, für deren großes Engagement.
Schön war´s, wie die Bildergalerie des 57. Zunftabend der Schergässler beweist.